Bretagne

Früh am morgen sah unser Hof noch friedlich aus, doch was waren das für geheime Zeichen?

Kurze Zeit später war es mit der Ruhe vorbei. Bagger fahren vor, Betontanks werden gebracht – eine Menge Schlamm aufgewirbelt.

Und alles nur, weil wir eine neue Klärgrube (= Fosse Septique) einbauen müssen. Ist vielleicht auch gut so, denn beim Abbau wurde festgestellt, dass nicht alle Abflussrohre in die alte Klärgrube geführt haben ……. aber egal, nun wird es behoben. Löcher werden gegraben und Tanks versenkt (wozu muss an einem Klärtank „Entree“ und „Sortie“ stehen?)

Ein kleines Problem sind die Felsen in unserem Boden. Immer mal wieder stoßen die Arbeiter auf einen. Aber, alles wird passend gemacht und wir haben ja viel Platz zum Ausweichen. Schon an der dritten Stelle passt der Tank! Der Fettabscheider (das große runde Ding unten auf dem linken Bild) wird einfach ein wenig weiter nach rechts versetzt, Felsen haben ja ihre Berechtigung und sollen auch leben. Spannende Momente sind dann noch die Bodenproben unseres Gartens – können wir hier die Minikläranlage anlegen?

Wir dürfen und können!
Zwischenzeitlich wurde der alte Fosse Septique leergepumpt (das muss man sich vorstellen, 7000 l Scheiße) und abgebaut 🙂

Rohre wurden verlegt, alles mögliche miteinander verbunden ……

und der halbe Garten umgegraben 🙁

So sieht das also nach zwei Tagen aus, wenn geheime Zeichen im Hof auf dem Boden erscheinen …….

Wir können nur hoffen, dass die Hortensien in unserem Hof den radikalen Rückschnitt verzeihen. Den mussten wir vornehmen, da morgen die Arbeiten für den neuen Fosse Septique (= Klärgrube …… und nein, bei uns gibt es keine Kanalisation) beginnen.

Der Innenausbau der beiden Zimmer geht auch voran. Der Boden ist fast fertig und ab Donnerstag wird mit der Isolierung angefangen  ….. und inzwischen müssen die Zimmer fertig werden, denn wir haben die ersten Buchungen für Mai angenommen!

Und noch eine Anmerkung zum Schluss. Immer mal wieder bekommen wir Sturmwarnungen aus Deutschland mit …….. für Stürme mit mindestens 100 km/h. Hmmmm, bei uns windet es seit Tagen mit Windstärken zwischen 60 – 80 km/h und morgen nacht werden es um die 110 km/h – aber eine Sturmwarnung? Nein, die gab es nicht 😉

Gleich mit den Winterstürmen kam ein kleiner Stromausfall von ungefähr zwei Stunden – abends 18:30 Uhr, pünktlich zu den Nachrichten. Und so etwas passiert immer nur, wenn es dunkel ist. Warum fällt der Strom nie tagsüber aus? Um festzustellen, wer alles betroffen war, haben wir eine kleine Rundfahrt gemacht. Es ist ein wunderschönes Bild, die Männer der Feuerwehr im romantischen Kerzenschein sitzen zu sehen.

Doch genug der Romantik, bei uns gehen endlich die Bauarbeiten weiter. Zwischenzeitlich haben wir den Handwerker gewechselt. Leider hat uns der bisherige Handwerker mitten in den Arbeiten versetzt, d.h. er wird unsere Baustelle nicht beenden. Dafür haben wir einen netten Engländer kennen gelernt, der den Ausbau der beiden letzten Zimmer im oberen Stockwerk nun fortführt und (hoffentlich) abschließt.

Zwischen den Stürmen mit Wolken und Regen gibt es hier auch sonnige Momente 🙂

Dieses Jahr zu Silvester wollten wir mal sehen, wo der Bär los ist ……. und sind deshalb, kurz vor Jahreswechsel nach Paimpol an den Hafen gefahren. Weil, so dachten wir, wenn muss ja dort was los sein!

Nun ja, wie soll ich sagen ….. als wir gegen 23:45 Uhr ankamen, hatten noch drei Restaurants offen, doch die Leute sind gegangen und ins Nirwana verschwunden.
Punkt Mitternacht war eine große Stille im Hafen.

Wunderschön anzusehen, sogar das Meer war absolut ruhig und spiegelglatt – aber, für Silvester für uns Böllerverwöhnte Deutsche sehr ungewohnt. Böller hatten wir keine, Party machen war auch nicht so einfach.

Deshalb sind wir wieder nach Hause gefahren. Zurück von der Stille in die Stille. Doch, man glaubt es kaum, gegen 0:30 Uhr – weit, weit entfernt ein kleines Feuerwerk!! Die benachbarten Kühe und Schweine brüllten vor Angst, randalierten wahrscheinlich im Stall. Wir denken, nächstes Jahr machen die lieber nicht mehr so viel Stress hier 🙂

Heute vor einem Jahr, begann unser großes Abenteuer mit einer Fahrt ins Ungewisse ……..

Unterwegs von der alten in die neue Heimat, ohne genau zu wissen wo wir landen werden.

Rückblickend können wir sagen, es war ein spannendes Jahr mit Stürmen, Stromausfällen, Bipp-Kröten, vielen neuen Menschen, Erlebnissen und Überraschungen. Und auf keinen Fall wollen wir aus diesem Abenteuer aussteigen!!

….. sind einfach herrlich. Während in unserer alten Heimat eine dicke Nebeldecke hängt, sieht es bei uns am Plage Bonaparte so aus:

Das alles bei 12 – 14 Grad und Sonne! 🙂

Neulich im Supermarkt bei uns im Ort. Ich wollte an der Fischtheke eigentlich nur ein wenig Lachs kaufen …… vor mir stand schon eine ältere Dame und wartete. Also gut, wir haben ja Zeit. Nach ein paar Minuten meinte die ältere Dame, dass sie schon länger anstehen würde, aber bisher sei niemand gekommen und sie fand auch keine Klingel, die man benutzen könnte. Da ich auch keine Klingel gefunden hatte (wir waren nur blind, war eine da), lief ich kurzerhand zur Kasse, um zu bitten, ob jemand gerufen werden könnte. Die Kassiererin schickte mich zur Wursttheke. Die Wursttheke ist in Sichweite der Fischtheke – und inzwischen weiß ich, dass die Verkäuferin von der Wurst auch den Fischverkauf macht. Ich ging also an die Wursttheke – an der Fischtheke standen mittlerweile noch zwei weitere Personen an – und sagte höflich, dass ich Fisch kaufen möchte. Die Antwort der Verkäuferin hat mich dann doch verblüfft:
„Sie haben nicht geklingelt!“
Nein, wir standen alle zufällig vor der Fischtheke und wollten uns den Fisch nur ansehen!

Letzhin ein Anruf, der uns doch irgendwie gewundert hat. Ein wildfremder Mensch ruft bei uns an und wollte wissen, ob wir ein Feuer gesehen haben? Nein, haben wir nicht ….. okay, daraufhin hat sich der Herr bedankt und aufgelegt. Nach drei Tagen kam die Auflösung dieses dubiosen Anrufes. Unser Nachbar erzählte uns, dass es in einem der Häuser in unserem Wohnviertel einen Brand gegeben habe.
Wenn der Anruf von der Feuerwehr kam, dann wäre es interessant zu wissen, ob sie wenigsten unser Haus kennen ……

So sieht unser Auto aus, wenn es zwei Tage zuvor in der Waschanlage war:

Das Landleben bietet viele Möglichkeiten sein Auto vor zuviel Reinheit zu schützen.

Und hier noch zwei nette Gesichter, die mir am Strand begegnet sind:

Jetzt kann man es nicht mehr übersehen, es ist eindeutig Herbst!

Und genau deshalb haben wir vorgesorgt und mal wieder viel Holz bestellt um uns auf den langen, langen bretonischen Winter vorzubereiten 😉

Nach 3 Stunden Arbeit mit der Wipp-Kippsäge ist der Haufen in zwei weitere Haufen aufgeteilt. Der eine Teil kann gleich gestapelt werden, der andere muss noch gespalten und dann gestapelt werden ….. eigentlich viel Arbeit für warme Abende ……. aber dann umso schöner!

Was man am Strand so alles entdecken kann:

Und das alles gestern am Plage Bonaparte bei Ebbe …..

Die letzten Tage habe ich für 2015 einen Bretagne-Kalender fertig gestellt – mit Bildern entlang der Nordküste.

Diesen Kalender kann man auch kaufen!! 🙂
Es ist ein Wandkalender, A4 Querformat mit Spiralbindung.
Preis: 14,90 €, Versand innerhalb Deutschlands Portofrei.
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