Viel passiert – irgendwie angekommen

10.12.2013 – endlich haben wir die Schlüssel für unser Häuschen und zwei Stunden später kommt auch das Heizöl. Erste Startschwierigkeiten: die Heizung springt nicht an! Nach ein bischen gucken und auf Knöpfe drücken (Brenner war auf Störung) klappt es dann doch. Nach gut zwei Stunden bemerkt man auch Wärme im Haus. Aber da das Bett noch im Hangar steht und wir nicht auf dem nackten Fußboden schlafen wollen, gehen wir nochmals für eine Nacht in ein Hotel.

11.12.2013 – Matratze, Rost und diverse andere notwendigen Teile werden aus dem Hangar geholt. Alles nicht so einfach, denn die wirklich wichtigen Dinge sind nicht auf den Kartons vermerkt (Wasserkocher, Kaffeefilter, Unterwäsche) und wenn, ist es immer ganz hinten und der unterste Karton.

12. -13.12.2013 – zahllose Fuhren mit dem kleinen Ignis. Die meisten Kartons kommen nun in der neuen Heimat an. Wie soll das alles in dieses Haus passen??? Hatten wir in Deutschland ein so großes Haus?

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14.12.2013 – Großkampftag. Gérard und sein Enkel Pierre schaffen den gesamten Rest an Möbeln/Holz/schweren Kartons/Werkstattkrempel zu uns ins Haus und in die Garage. Es ist erstaunlich, mit welch einer Energie und Kraft die beiden arbeiten.
Uns wird es ganz schlecht bei der Menge. Das dauert ja Jahre, bis wir eingerichtet sind!

15.12.2013 – der Eßtisch steht und wir können Leute einladen. Wir treffen uns bei einem Kaffee zur Lagebesprechung mit Gérard, Jeanette und unserer übersetzenden Freundin Hildegard. Gérard ist vom Fach (Zimmermann in Rente) und inspiziert unseren Speicher. Der Dachausbau ist leider nicht so möglich, wie wir uns das vorgestellt haben. Die Decke ist nicht tragfähig und die Kosten würden dadurch enorm explodieren – doch unser Etat ist leider eingeschränkt. Was nun? Bei Kaffee und Kuchen kommen wir auf die Lösung den illegalen Garagenrohaufbau zu legalisieren und für Chambre d’hôtes und Werkstatt zu nutzen. Der Plan ist einfach, die Umsetztung wird etwas schwieriger werden. Außerdem stehen wir unter Zeitdruck, da wir laut Kaufvertrag den Bauantrag bis zum 31.12.2013 stellen müssen. Dies ist unsere Sicherheit beim Hauskauf – wir kaufen nur, wenn der Dachausbau möglich ist. Um den Druck zu verringern, beschließt Jutta einfach, diese Klausel aus dem Vertrag entfernen zu lassen und das Haus so zu kaufen. Entgegen aller Vernunft – einfach nur, weil es toll ist, sich gut anfühlt, der Garten schön und ein weiterer Umzug nicht mehr in Frage kommt.

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16.12. – 21.12.2013 Das normale Einrichten beginnt. Und mit ihm alle Schwierigkeiten und weiteres Chaos.

Die Waschmaschine: beim Anschließen und Einschalten läuft literweise Wasser durchs Bad. Panik! Schnellabschaltung und Fluchen. Der Transporteur hat die Laugenpumpe kaputt gemacht. Die Reparatur dauert mindestens 1 – 2 Wochen. Plouha hat zum Glück einen Waschsalon.

Material für den Aufbau der Einrichtung fehlt. Also auf zum örtlichen Baumarkt. Der Parkplatz ist leer, ein Mann fegt den Hof. Wir fahren vorsichtig hin uns sind uns nicht der Öffnungszeiten sicher. Irgendwie wie im Comic. Der Verkäufer freut sich ein Loch in den Bauch, dass wir bei ihm einkaufen – und: er spricht sogar einige Worte Deutsch.

Nächstes Problem: im Haus sind überall Heizkörper verteilt, die wir Fußbodenheizungsverwöhnten nicht bedacht haben. Deshalb muss unser großer Kleiderschrank geteilt werden. Irgendwie fehlt dadurch ein Seitenteil, also haben wir zunächst einen normalen Dreitürer und dann einen unnormalen Zweitürer, dem die rechte Seitenwand fehlt :-). Reinhard findet, es sieht aus wie der Todesstern im Bau …..

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Da wir ja mit der Welt wieder Verbindung aufnehmen wollen, sind Telefon und Internet beantragt. Aber bei uns klappt wohl alles nicht normal. Nach über einer Woche Warten kommt die Livebox – wir freuen uns schon – nach Anschluss kein Signal. Beim Nachfragen im Shop und Überprüfung der Leitung meinen die, dass alles funktionieren müsste. Stimmt aber nicht, blinkt immer noch rot. Also nochmals hin, wieder 20 Minuten warten, Gerät prüfen lassen – es scheint immer noch alles in Ordnung zu sein. Wo liegt das Problem? Während des Telefonierens mit der Technik stellt die Mitarbeiterin des Shops fest, dass die Leitung auf einen falschen Port geklemmt ist. Wie oft passiert so was? Also wieder nach Hause und hoffen, dass der Techniker die Leitung noch vor Weihnachten richtig aufschaltet. Versprochen haben sie es ja ….. als Trost bekommen wir kostenlos einen Domino zur Verfügung gestellt, mit dem kann man per Funk ins Internet. Funktioniert, ist aber langsam. Und hilft nicht bei Stromausfall. Wir leben in der Bretagne, es ist gerade ein Sturm und da kann manchmal ein kleiner Stromausfall vorkommen (heute bis jetzt nur zweimal).

So geht alles seinen ganz normalen Lauf.

Wir sind fast komplett eingerichtet, die Kartons dezimieren sich rapide. Fast alles hat seinen Platz gefunden, nur noch nicht in unseren Köpfen – so einiges will erst noch gesucht werden.

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